Lautsprecher klingen insbesondere dann ausgewogen und angenehm, wenn nicht nur der auf Achse gemessene Frequenzgang möglichst linear ist, sondern auch die Winkelfrequenzgänge in Relation zum Achsenfrequenzgang schön gleichmäßig im Pegel fallend sind. Ein gutes Besipiel für solch ein ausgewogenes Abstrahlverhalten ist die Wavetube 152, die sich diesbezüglich so misst:
Ein solch gelungenes Abstrahlverhalten ist u.a. maßgeblich davon abhängig, dass der Hochtöner der Box so auf der Schallwand platziert ist, dass dieser
insbesondere in Interaktion mit den Gehäusekanten unter Winkeln nicht mehr Schall abstrahlt als auf Achse. Nicht selten lässt sich dies durch asymetrisches Platzieren des HT auf der
Schallwand erreichen. Je nach Modell des Hochtöners, gewählter Trennfrequenz, Spielpartner im (Tief-) Mittelton, etc. kann es sein, dass dies oder andere 'konventionelle' Maßnahmen nicht zum
Erfolg führen.
Immer dann bieten sich großzügig gestaltete Fasen an der Schallwand an, damit der Hochtöner möglichst wenig Schallwand 'sieht' damit sich unter Winkeln keine unschönen Überhöhungen in den Frequenzgängen zeigen. Bei den Planungen zur Quintessenz 2.0 z.B. wurde sehr früh klar, dass nur ein Gehäuse mit solch breiten Fasen ein akustisch zufriedenstellendes Ergebnis liefern würde. Ob man nun, wie ich bei der Quintessenz 2.0, eine Box entwickelt und auf eine solche Problemlösung zurückgreifen muss, oder ein bereits entwickeltes Projekt verwirklichen möchte, dass sich dieses Kniffes bedient; hier zeigt unser D.A.U.-Mitglied Alex, dass breite Fasen beim Gehäusebau kein Hexenwerk sind und mit einfachsten Mitteln auch von Anfängern zu bewerkstelligen sind. Daher: keine Scheu vor solchen Projekten, denn breite oder schräge Fasen sind nicht nur akustisch sinnvoll sondern auch absolut chic!