Etwas Pflege für den TMT und ein Kniff beim HT zum perfekten Kang

Wie die Überschrift es schon sagt, ist die Weiche der Harris MKII so ausgelegt, dass durch sorgfältige Beschaltung das Optimum an Klang aus den verwendeten Chassis haerausgeholt wird. Dazu habe ich etwas Aufwand betrieben, der sich absolut lohnt und obendrein mit durchweg günstigen Bauteilen auskommt. Die einzelnen Schaltungselemente sind in obiger Graphik ja bereits identifiziert; im Folgenden werde ich aber die genauen Funktionen der Elemente im Einzelnen erläutern. Ich beginne mit dem Tiefmitteltöner. Der Sica 5,5H 1,5CP zeigt im Gehäuse der Harris MKII einen weitreichend nutzbaren Frequenzgang.

Wer jetzt glaubt, er könne lediglich mit einem einfachen 12dB-Filter der größeren Dimension ans Ziel kommen, möge bitte hier lesen, warum dies zu einer klassischen Fehlbeschaltung und damit einer fiesen Senke im Grundton bei ca. 400Hz führen würde. Stattdessen werden Tiefpass und kleinere Probleme im Frequenzgang getrennt 'behandelt'. Der Tiefpass kommt zunächst recht klassisch daher.

Hoppla, das geht ja mächtig schief. Eine fiese Spitze bei 2kHz, weil die Impedanz eine sinnvolle Wirkung des Filter verhindert. Eine genaue Erklärung dazu gibt es hier. Wenn man nun eine Impedanzlinearisierung hinzufügt, sieht das schon anders aus:

Das nimmt doch langsam Gestalt an. Die Flanke fällt aber noch nicht so ganz störungsfrei, sauber und steil genug zum HT. Deswegen werden dem parallelen Kondensator im Tiefpass noch eine kleine Spule und ein Widerstand nachgeschaltet.

Nicht nur fällt die Flanke etwas steiler, sondern auch die Resonanzen in der Filterflanke sind weiter besänftigt. Darüber hinaus hat die Mittenüberhöhung zwischen 400 und 2000Hz sogar etwas mehr Symetrie erfahren, sodass ein klassischer Saugkreis letztlich dafür sorgt, dass der Sica TMT perfekt linear spielt.

Dazu gesellt sich nur noch der HT, der mit einem klassischen Hochpass 3. Ordnung an den TMT angekoppelt wird und mit einem Spannungsteiler im Pegel gesenkt wird.

Es stellt sich ein nahezu perfekt linearer Frequenzgang ein, bei dem die Filterflanken auch noch bilderbuchmäßig smetrisch verlaufen. Viel besser geht es eigentlich nicht. Ich habe allerdings noch einen kleinen Kniff eingefügt, der in bestimmten Situationen oder bei entsprechendem Hörgeschmack Anwendung finden kann. Ein kleiner (optionaler) Saugkreis nämlich, der in den mittleren Höhen leicht etwas den Pegel nimmt und das Klanggeschehen in halligen oder wenig bedämpften Räumen etwas beruhigen kann.

Es ist wirklich nur eine Nuance, die nicht zwingend notwenig ist, aber in kritischen Hörräumen nochmal den letzten Schliff geben kann. Ja, die Weiche der Harris MKII ist nicht trivial; aber sie ist ausgeklügelt und erreicht eine Linearität von +/- 1dB im gesamten Frequenzband, wenn man den Superhochton ausnimmt, in dem der HT ruhig etwas übertreiben darf, um den Klangbild das letzte bisschen an Frische zu verleihen. Die Weiche inklusive dieser Option nochmal im Überblick:

Stand May 2018

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