Einpressbuchsen - günstig, qualitativ hochwertig und chic!

Anschluss-Terminals können echte 'Eyecatcher' sein und ein Projekt optisch noch weiter aufwerten. Ich habe größere Terminals mit auffällig großen Binding-Posts erst noch jüngst in der Wavetube 152 und der Quintessenz 2.0 benutzt, um genau diesen Effekt zu erreichen.

Es gibt aber auch Projekte, bei denen große Terminals nicht das Mittel der Wahl sind, weil das Projekt eher low budget ist, auffällige Terminals optisch nicht zur Box passen, ... oder bei kleinen Boxen schlicht kein Platz ist. Als Alternative zu bekannten Lösungen hat mich mein D.A.U.-Freund Mat auf die Einpressbuchsen von Stäubli aufmerksam gemacht. Wie im Bild oben zu sehen, integrieren sich diese recht unauffällig in die Optik einer Box. Darüber hinaus sind sie nicht nur recht günstig sondern auch noch qualitativ hochwertig. Die Montage gestaltet sich einfacher als ich zunächst dachte. Alles, was man dazu braucht, ist in folgendem Bild zu sehen:

Die Einpressbuchse selbst besteht aus zwei Elementen; der isolierenden Fassung (rot, schwarz sowie weitere Farben erhältlich) und der metallischen Buchse selbst. Man benötigt lediglich einen Hammer zum Einschagen der Buchse, ein Stück Holz (um nicht mit dem Hammer die Buchse zu beschädigen), eine passende Gewindemutter und einen geeigneten 6,8 - 6,9mm Bohrer.

Die Bohrer gibt es nicht in den Baumärkten; bitte den örtlichen Fachhandel aufsuchen. Ich habe für beide Bohrer zusammen (6,8 und 6,9mm) etwas mehr als 7€ bezahlt. Den kleineren Bohrer empfehle ich für weiche Materialien wie Spanplatte oder MDF. Man beginnt damit, an der gewünschten Stelle (am besten mit einer Bohrhilfe oder Standbohrmaschine) eine saubere Bohrung vorzunehmen.

In diese Bohrung wird dann die Isolierung eingesetzt.

Durch die Isolierung wird nun die eigentliche Buchse nebst bereits gelöteter Zuleitung geführt. Es wird für das Einschlagen der Buchse auch ein sog. Setzwerkzeug angeboten, das es sich empfiehlt mitzubestellen. Falls dieses Setzwerkzeug nicht verfügbar ist (oder man sich das Geld sparen möchte), eignet sich auch eine einfache Gewindeschraube mit Innendurchmesser der Buchse.

Keinesfalls sollte man ohne Setzwerkzeug oder eingesetzte Gewindeschraube die Buchse einschlagen, weil diese sonst Schaden nehmen kann und letztlich sich auch nicht voll in der Isolierung versenken lässt. Das eigentliche Einschlagen der Buchse lässt sich dann mit einem Gummihammer oder jedem handelsüblichen Hammer bei aufgelegter Holzlatte vornehmen.

Diese Einpressbuchsen sind nicht nur günstig, sondern sind qualitativ extrem hochwertig, werden sie doch ursprünglich im Labor eingesetzt, um sicheren Kontakt und geringe Übergangswiderstände zu gewährleisten. Abgesehen davon machen die Buchsen auch optisch eine mehr als gute Figur, wie hier bei der Harris MKII zu sehen ist.

In meinen Augen absolut zur Nachahmung zu empfehlen; sichere und robuste Verbindung, platzsparend, unauffällig aber chic, ... und dazu noch überaus günstig.

Stand Feb. 2018