Als Quint Audio in Senden vor einiger Zeit Icepower 50 ASX2 SE Module zum Angebotspreis im Shop hatte, habe ich nicht lang gezögert und direkt bestellt. Quint bietet zwar auch den Bausatz an, aber ich wollte das Gehäuse leicht größer dimensionieren und auch eine Lautstärkeregelung hinzufügen. Zudem versprach dieses Vorgehen, den Geldbeutel etwas weniger zu belasten.
Quint lieferte das Modul mit allen benötigten Steckern aus. Ich musste lediglich die Verkabelung selbst vornehmen. Das bedeutete leider auch das Crimpen doch recht kleiner Stecker. Das ist generell mit einer guten Crimpzange auch problemlos möglich, bedeutete aber teils 'Fummelarbeit', die etwas aufgehalten hat. Aber wie der Brite sagt: " No pain, no gain!"
Das Gehäuse war im Internet bei einem der üblichen Verdächtigen schnell ausgewählt und bestellt. Ich war bei dem günstigen Preis etwas skeptisch, wurde aber positiv
überrascht, denn das Gehäuse wurde zügig geliefert, war optisch ansprechend gefertigt und enthielt wirklich auch alle Kleinteile, um den Verstärker komplett aufzubauen. Dass das Gehäuse in
Fernost gefertigt wird, ließ sich nur am Geruch und der Tatsache, das die Passgenauigkeit im 1/10mm-Bereich nicht so gut war, wie man es von den originalen Iceamp-Gehäusen kennt, etwas
erahnen.
Schnell war das Modul mit vier Schrauben und Distancern im Gehäuse verschraubt und die Front- und Rückplatte mit den Anschlüssen bestückt. Zuvor hatte ich die Bodenplatte trotz der genutzten Distancer noch isoliert (sicher ist sicher). Die Kabel hatte ich ebenfalls bereits vorher konfektioniert und gecrimpt. Der größte Aufwand war dann eigentlich das Löten der Anschlüsse an Cinchterminal und Alps-Poti. Die Signalleitung hatte ich dabei in besonders geschirmter Version gewählt, auch wenn die Module weniger anfällig gegen Brummen sind als z.B. Röhrenverstärker. Das Resultat sieht dann so aus:
Das etwas größere Gehäuse macht es möglich, dass kein Kabel über das Modul geführt wird und es sich gut arbeiten ließ, weil es nicht ganz so eng zuging. Den Deckel noch aufgeschraubt und fertig war der Klein-Amp
Wie klingt es? Gut, zunächst hat es gar nicht geklungen, denn beim ersten Einschalten des Verstärkers gab er keinen Laut von sich. Als ich bereits an meiner Lötarbeit zweifeln wollte, fiel mir die Sicherung in der Kaltgerätebuchse ein. Diese hatte ich mit einem bestimmten Wert dimensioniert in mittelträger Ausführung. Nico Germanos von Quint Audio hatte mir den nächst höheren Wert in träger Version genannt. (Der Support bei Quint ist absolut grandios!) Und es war so gekommen, wie Nico es vorhergesagt hatte. Also kurzerhand die durchgebrannte Sicherung in der Buchse gegen die nächsthöhere träge Sicherung getauscht und den zweiten Versuch gestartet.
Und das war dann tatsächlich großes Kino. Der Amp spielt völlig sauber und liefert auch in den tiefen Lagen soviel 'Saft', dass die Lautsprecher ein sattes Bassfundament zaubern. Die Musikstücke klingen so, wie sie sollen. Bei wirkungsgradstarken Boxen bräuchte es selbst in größeren Räumen eigentlich nicht mehr an Verstärker. Die 50 Watt, die der Amp an vier Ohm liefert, reichen in den meisten Lebenslagen vollkommen aus. Als mobiler Amp für Terasse etc. ist es allemal mehr als genug.
Preislich liegt der Amp mit Modul, Gehäuse, Poti und Kleinmaterial bei ca. 140,-Euro. Ja, das ist teurer als die 50-Watt-Klein-Amps auf den Internet-Verkaufsplattformen, die meist mit den TDA 7492 Chips bestückt sind. Aber das ist eben auch nowhere near! Ich hatte selbst einen dieser billigen Kleinamps mal ein paar Tage in Betrieb, bevor ich den 'Chinakracher' seinerzeit dann enttäuscht zurückgeschickt habe. Klanglich (insbesondere in den tiefen Bässen) absolut enttäuschend; von diesem unsäglichen Schaltnetzteil ganz zu schweigen.
Die Icepower-Module spielen in einer völlig anderen Liga: klanglich sauber, mit Power auch im tiefen Bassbereich, völlig ohne Rauschen oder Brummen, etc.. Ich habe verschiedene Lautsprecher auch mit komplexen Impedanzverläufen an dem Amp betrieben; das macht der Performance des Amps nicht das Geringste aus. Man muss halt selbst etwas Hand anlegen (aber darum geht es ja bei DIY-Audio) und dieser Amp ist etwas teurer als die Stangenware aus Fernost. Ich habe aber weder den Aufwand noch einen Euro der Mehrausgabe bereut.